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NRW schreibt seine Biodiversitätsstrategie im Dialog fort

NRW schreibt seine Biodiversitätsstrategie im Dialog fort

15.09.2025

Nordrhein-Westfalen ist mit mehr als 43.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten ein sehr artenreiches Bundesland. Doch 44 Prozent dieser Arten sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden. Die Landesregierung erarbeitet deshalb Maßnahmen, um den globalen Trend lokal zu bremsen. Mit der Auftaktveranstaltung „Dialog für biologische Vielfalt“ hat heute (15.09.) die Fortschreibung der Biodiversitätsstrategie NRW begonnen. Im Umweltministerium fiel der Startschuss für einen Prozess, der die Weichen für den Schutz der Artenvielfalt in den kommenden Jahren stellt. Diese werden erstmals nach einem breit angelegten Dialog mit relevanten Institutionen sowie Akteurinnen und Akteuren von der Landesregierung erarbeitet.

Hintergrund: Was ist die Biodiversitätsstrategie

Die Biodiversitätsstrategie Nordrhein-Westfalen ist das zentrale Instrument der Landesregierung für den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt. Sie legt Leitlinien und konkrete Ziele und Maßnahmen fest, um Arten und Lebensräume zu bewahren und ihre Entwicklung zu verbessern. Dabei verbindet sie Naturschutz mit wichtigen Zukunftsfragen. Sie trägt dazu bei, Ökosysteme wie Gewässer, Moore und Wälder dauerhaft zu sichern, die Lebensqualität für die Menschen zu erhöhen und den natürlichen Klimaschutz zu stärken. Damit schafft die Strategie einen verbindlichen Rahmen, um Natur- und Klimaschutz wirksam zusammenzuführen und zugleich Chancen für Regionen, Landnutzende und Gesellschaft zu eröffnen.

Warum die Fortschreibung notwendig ist

Das zentrale Ziel ist, den Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten und die Bestände zu stabilisieren. Der Umweltindikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ liegt derzeit bei nur 70 Prozent und zeigt seit Jahren einen negativen Trend. Auch international und auf Bundesebene haben sich die Rahmenbedingungen verändert: Die Staatengemeinschaft hat 2022 auf der Weltnaturkonferenz in Montreal neue verbindliche Biodiversitätsziele beschlossen, die Europäische Union hat mit der Biodiversitätsstrategie 2030 und der Wiederherstellungsverordnung ehrgeizige Vorgaben gesetzt. Auch in Deutschland sind mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz sowie der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt neue Impulse hinzugekommen. All diese Entwicklungen gilt es in Nordrhein-Westfalen zu berücksichtigen. Deshalb wird die Biodiversitätsstrategie NRW aus dem Jahr 2015 nun aktualisiert und fortgeschrieben.

Konsultation und Dialog

Wesentlich für den Erfolg der Fortschreibung ist der breite Dialog. Dabei ist es nicht allein die Aufgabe der Naturschützerinnen und Naturschützer, die biologische Vielfalt zu sichern. Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie Kommunen und viele andere Bereiche tragen entscheidend mit dazu bei. Diesen Anspruch erhob die Auftaktveranstaltung und markierte den Start für eine Konsultationsphase, in der Anregungen, Ideen und Vorschläge aus verschiedenen Blickwinkeln eingebracht werden können. Parallel arbeitet eine projektbegleitende Arbeitsgruppe, in der das Umweltministerium gemeinsam mit weiteren Ressorts und nachgeordneten Fachbehörden die inhaltlichen Grundlagen erarbeitet. 

So geht es weiter

Im Laufe des Jahres folgen weitere Workshops, in denen zentrale Themen vertieft und konkrete Handlungsoptionen diskutiert werden. Die Ergebnisse fließen in die fortzuschreibende Biodiversitätsstrategie NRW ein. 

15. September 2025 Dialog für biologische Vielfalt