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Straßenverkehr

Straße. Foto: Straßen.NRW

Straßenverkehr

Mit mehr als 18 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern ist Nordrhein-Westfalen das mit Abstand einwohnerstärkste Bundesland in Deutschland, was sich im Straßenverkehrsaufkommen auf den überörtlichen Straßen im Land widerspiegelt und durch die geografisch zentrale Lage im Herzen Europas zusätzlich verstärkt wird.

Daten und Fakten zum Straßenverkehr in Nordrhein-Westfalen

Trotz eines gut ausgebauten und leistungsfähigen Nahverkehrsnetzes sind viele Einwohner Nordrhein-Westfalens täglich auf das Auto angewiesen. Auch ein großer Teil der Güter wird auf der Straße befördert. Jeden Tag legen die Menschen in Nordrhein-Westfalen rd. 56 Millionen Wege zurück, davon mehr als 30 Millionen mit privaten Kraftfahrzeugen. Knapp 10 Millionen Einwohner Nordrhein-Westfalens besitzen einen Führerschein für eine oder mehrere Fahrerlaubnisklassen, rd. 12 Millionen Kraftfahrzeuge sind für den Straßenverkehr zugelassen, darunter rd. 10,2 Millionen PKW und Kombis. Das sind eineinhalb mal so viele wie 1980. Der Diesel-Anteil bei den PKW beträgt rd. 30%, was annähernd 3 Millionen Fahrzeugen entspricht.

Gut ausgebautes Straßennetz mit hohem Verkehrsaufkommen

Dieses hohe Verkehrsaufkommen führt dazu, dass das sehr umfangreiche Straßennetz insbesondere im Ballungsraum Rhein-Ruhr hoch belastet ist. Das Problem wird noch dadurch vergrößert, dass Nordrhein-Westfalen im europäischen Raum ein Transitland ist.

Gerade die Autobahnen sind davon betroffen: Auf dem am stärksten belasteten Abschnitt auf der A 3 zwischen dem Dreieck Köln-Heumar und dem Autobahnkreuz Köln-Ost sind es sogar täglich rund 185.000 Fahrzeuge: das bedeutet im Durchschnitt knapp 130 Fahrzeuge pro Minute in beiden Fahrtrichtungen.

Verkehrszählungen

Das Straßensystem in Nordrhein-Westfalen gehört zu den am stärksten belasteten in Europa. Um dieses System auch zukünftig nachfragegerecht ausgestalten zu können, bedarf es verlässlicher Grundlagen, bei denen Verkehrszählungen helfen.

Kontinuierliche Verkehrszählungen (Dauerzählungen)

Die Verkehrsnachfrage auf Bundesautobahnen und Außerortsstrecken von Bundes- und Landesstraßen in Nordrhein-Westfalen wird mittels automatischer Dauerzählstellen kontinuierlich erfasst. Das Netz der Dauerzählstellen auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen besteht seit 1964/65. Der Bund richtete 1973 an Bundesfernstraßen ein eigenes Zählstellennetz ein.

In Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit 167 Dauerzählstellen an Bundesautobahnen, davon 7 an Grenzübergängen; 120 Dauerzählstellen an Bundesstraßen, davon 8 an Grenzübergängen;

58 Dauerzählstellen an Landesstraßen, davon 5 an Grenzübergängen sowie 2 Dauerzählstellen an Kreisstraßen.

Eine Übersicht der Standorte aller Dauerzählstellen ist als Liste verfügbar. Die Zählergebnisse sämtlicher Dauerzählstellen werden sowohl monatlich als auch mit Jahresbezug veröffentlicht. Die Jahreswerte stehen darüber hinaus in verarbeitbarer Form im Open-Goverment-Portal Open.NRW der Landesregierung zur Verfügung.

Periodische Verkehrszählungen (Straßenverkehrszählungen)

In 5-Jahres-Intervallen finden bundesweit sogenannte Straßenverkehrszählungen (SVZ) auf Bundesfern- und Landesstraßen statt, die in der Zuständigkeit von Kreisen und Gemeinden auch auf das nachgeordnete Straßennetz ausgedehnt werden können.

Die ursprünglich im Jahr 2020 vorgesehene Straßenverkehrszählung musste im Zuge der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden. Die Ergebnissen, die wie in der Vergangenheit in Form von Verkehrsstärkenkarten und Ergebnistabellen zugänglich gemacht werden, liegen zwischenzeitlich vor und können auf den Internetseiten der Bundesanstalt für Straßenwesen und des Landesbetriebs Straßenbau abgerufen werden.

Seit 2011 werden die im Rahmen der SVZ bis dahin manuell durchgeführten Kurzzeitzählungen (mehrere Stunden, unterschiedliche Wochentage) zunächst an Landesstraßen, zwischenzeitlich zunehmend auch an den Bundesstraßen, weitestgehend durch elektronische Verkehrszählungen mit Leitpfosten- bzw. Kastenzählgeräten ersetzt. Mit diesem auch unter dem Begriff „Verkehrsmonitoring“ bekannten Verfahren werden über einen Zeitraum von fünf Jahren alle zählbaren SVZ-Zählstellen erfasst, wobei in jedem Jahr des 5-Jahres-Intervalls nur ein Teilkollektiv gezählt wird, welches mit Hilfe der Ergebnisse der Dauerzählstellen anforderungsgerecht hochgerechnet wird. Gegenüber den manuellen Zählungen bedeutet das Verfahren – auch bedingt durch den deutlich erhöhten Zählumfang – nicht nur einen deutlichen Qualitätszuwachs sondern auf längere Sicht zusätzlich erhebliche finanzielle Vorteile. Im Rahmen des Verkehrsmonitorings kommen derzeit insgesamt rund 300 Zählgeräte umlaufend zum Einsatz.

Weitere Informationen

Landesverkehrszentrale

Als im Jahr 2021 gegründete Einheit des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen nutzt die Landesverkehrszentrale NRW (LVZ NRW) die Potentiale der Digitalisierung, um den Straßenverkehr sicherer und effizienter zu gestalten. Diese Ziele sollen unter anderem durch die flächendeckende Digitalisierung von Lichtsignalanlagen (LSA) erreicht werden. Der Aufbau einer LSA-Zentrale soll die Grundlage für ein systematisches verkehrstechnisches Qualitätsmanagement schaffen, mit dem unter anderen eine bessere Koordinierung mit benachbarten Knotenpunkten, stärkere Bevorrechtigung von Fuß- und Radverkehr (z.B. „grüne Welle“ für Radfahrende) und Beschleunigungen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) umgesetzt werden können. Das Ergebnis dieser Maßnahmen ist u. a. eine Verbesserung des Verkehrsflusses sowie eine Verkürzung der ÖPNV-Fahrzeiten.

Im Rahmen des Projekts „Verkehrsmanagement und digitale Mobilitätsinfrastruktur“, das im Zuge des SofortprogrammPLUS des Rheinischen Reviers gestartet wird, soll ein digitales, intelligentes und zuständigkeitsübergreifendes Verkehrsmanagement aufgebaut werden. Durch die so geschaffene Möglichkeit, Fahrzeuge im nachgeordneten Netz mittels C2X-Technologie virtuell zu beeinflussen, wird die Erreichung der oben genannten Ziele weiter gefestigt.

Weiterhin werden unter Federführung der LVZ NRW im Rahmen der baulast- und verkehrsträgerübergreifenden Baustellenkoordinierung geplante und laufende Baustellen auf Autobahnen, dem nachgeordneten inner- und außerörtlichen Straßennetz, im ÖPNV und bei der Bahn bestmöglich auf einander abgestimmt. Beteiligte sind Kreise, Städte, Versorgungs- und Verkehrsbetriebe, die Deutschen Bahn AG und seit 2021 die Autobahn GmbH. Technische Basis ist das Baustellenmanagementsystem TIC, das durch die LVZ NRW landesweit zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung gestellt wird.

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