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Boden und Flächen

Boden im Querschnitt. Foto: Bildarchiv Geologischer Dienst NRW

Der Boden ist zentraler Bestandteil des Naturhaushaltes und zugleich Archiv der Natur- und Kulturgeschichte. Die Neubildung eines Zentimeters Boden dauert 200 bis 300 Jahre. Zerstört man diese Struktur, ist sie an dieser Stelle nicht wiederherzustellen. Flächenverbrauch ist daher häufig mit unwiederbringlichen Zerstörungen des natürlichen Grund und Bodens und dem unumkehrbaren Verlust unverbauter Landschaftsräume verbunden.


Ein schützenswertes Gut

Die vielfältigen Belastungen der Böden aus Vergangenheit und Gegenwart können dazu führen, dass die natürlichen Bodenfunktionen (Wasserdurchlässigkeit und Wasserspeicherfähigkeit, Bodenfruchtbarkeit, Lebensraum für Organismen) eingeschränkt werden. Zu den vielfältigen Boden-Belastungen zählen Schadstoffeinträge über verschiedene Eintragspfade, Bodenverlust durch Erosion, Verdichtung durch schwere Maschinen sowie Versiegelung. Boden-Belastungen aus der Vergangenheit (Altlasten, altlastverdächtige Flächen) resultieren vor allem aus Schadstoffeinträgen von Betriebsstätten und aus Altablagerungen durch unsachgemäße Abfallbeseitigung.

Abgrabung und Bodenversiegelung stellen die stärksten Eingriffe in den Boden dar. Erklärtes Ziel der Landesregierung ist es daher, das Instrument des Flächenrecyclings als Zukunftsaufgabe zu sehen, um dem zunehmenden Verbrauch von Freiflächen, ganz speziell der landwirtschaftlichen Nutzflächen, entgegenzusteuern. Nordrhein-Westfalen unterstützt das Ziel der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, den Flächenverbrauch bis zum Jahr 2030 bundesweit auf unter 30 Hektar pro Tag zu senken. Mit einem Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächenentwicklung will die Landesregierung den Flächenverbrauch weiter eindämmen. Dies soll unter anderem durch die Stärkung des Altlastenaufbereitungsverbandes NRW (AAV) erfolgen und durch den Einsatz moderner Instrumente des Flächenmanagements, des Flächenzertifikatehandels, des flächensparenden Bauens oder eines Flächenpools unterstützt werden.


Flächenverbrauch

Flächenverbrauch ist häufig mit dem unumkehrbaren Verlust von Landschaftsräumen verbunden. Er beeinträchtigt landwirtschaftliche Produktionsmöglichkeiten, wirkt sich nachteilig auf Biotop-, Landschafts- und Naturschutz aus, verringert Erholungs-, Ruhe- und Frischluftbereiche und trägt durch ausufernde Siedlungsstrukturen zum Klimawandel bei. Die Landesregierung will den Flächenverbrauch auch im Interesse der Landwirtschaft weiter minimieren.

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Altlastensanierung und Flächenrecycling

Nordrhein-Westfalen weist durch seine lange Industrie und Bergbaugeschichte eine große Zahl an Altlasten und altlastverdächtigen Flächen auf. Einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Neuinanspruchnahme von Freiflächen leistet die Reaktivierung von Industrie-, Verkehrs- und Militärbrachen – das sogenannte "Flächenrecycling". Für eine neue Nutzung ist in vielen Fällen die Aufbereitung und Sanierung altlastverdächtiger Flächen erforderlich.

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Paragraph. Bild: Norbert Buch/panthermedia.net

Bodenschutz- und Altlastenrecht

Das Bundesbodenschutzgesetz ist nicht nur die Grundlage für ein effektives Vorgehen der Behörden zum Schutz der Böden vor Verschmutzungen, anderen Belastungen oder schädlichen Veränderungen, es ist auch Basis für die Sanierung von Altlasten. Es wird durch das Landesbodenschutzgesetz NRW konkretisiert und ergänzt.

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Bodenschutz

Die Vermeidung von Bodenversiegelung ist ein vorrangiges Ziel. Daher soll generell nach dem Bundes-Bodenschutzgesetz für Siedlung und Verkehr so wenig Fläche wie möglich in Anspruch genommen werden. Flächen beanspruchende Planungsvorhaben müssen auf besonders schutzwürdigen Böden so weit wie möglich vermieden werden. Der vorsorgende Bodenschutz ist bei relevanten Planungen zur berücksichtigen und kann zur Ausweisung von Bodenschutzgebieten führen.

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Förderung

Bergbau-, Industrie- und Verkehrsflächen, deren ursprüngliche Nutzung aufgegeben wurde, sollen als Gewerbeflächen wieder verfügbar gemacht oder als Grün- und Wohnflächen hergerichtet werden. Die Förderung kommunaler Maßnahmen zur Erkundung und Sanierung von Altlasten und für weitere Maßnahmen des Bodenschutzes erfolgt nicht nur aus reinen Landesmitteln, auch die Europäische Union (EU) beteiligt sich teilweise an der Finanzierung.

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Bodenerleben

Mit zahlreichen Angeboten will das NRW-Umweltministerium dazu beitragen, das Bewusstsein für die Vielfalt und die Schutzbedürftigkeit der Böden in Nordrhein-Westfalen zu stärken. Erleben Sie den faszinierenden Lebensraum Boden und die erstaunliche Vielfalt, die sich unter unseren Füßen befindet. Es lohnt sich, denn unsere Böden erzählen spannende Geschichten aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart.

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